Unser Hotel Kastanienhof befindet sich in zwei ehemaligen Wohnhäusern in der Kastanienallee 65 und 66 in Berlin Mitte. Als erste Häuser in dieser Gegend wurden sie um 1865 gebaut. Die balkon- und erkerlosen Gebäude sind typisch für diese Zeit - der Stuck wurde ihnen erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts geraubt. Heute ist die glatte Gebäudefront aufgelockert mit individuell einstellbaren Fallarmmarkisen und Lichtbändern an der Fassade.
Eigentümer des Grundstücks ist seit über 70 Jahren die Familie Hauptmann.
Der Großvater, Boleslaus Schulz, der ein paar Häuser weiter eine Fleischerei betrieb, erwarb das Grundstück Anfang der 30er Jahre.
Den Krieg überstanden die Häuser gut. 1945 richtete sich eine russische Kommandantur in der Kastanienallee 66 ein.
Zur DDR-Zeit wurden sie wieder als Mietshäuser genutzt. In dieser Zeit konnte die Bausubstanz trotz viel persönlichen Einsatzes mehr schlecht als recht erhalten werden.
Nach der Wende beschloss die Familie Hauptmann, eine Hotelpension aufzubauen und begann mit der behutsamen Sanierung. Am 1. April 1992 wurde das Hotel mit damals sechs Zimmern eröffnet - mittlerweile sind es 44. Mit der Fassadenneugestaltung 2005 hat unser Haus nun auch äußerlich den Schritt vom Berliner Mietshaus zum Hotel vollzogen.
Weil die Geschichte unseres Hauses so spannend ist und unsere Familie das Haus und die Gegend vor und durch den Nationalsozialismus, Krieg, DDR und Wendezeit bis heute begleitet haben wir ein Buch gemacht.
Es enthält unter anderem die Kapitel:
Die Geschichte einer Straße - hört sich ja nicht sehr interessant an. Doch eine Straße ist ein Organ im Körper einer Stadt. Die Geschichte, die eine Stadt erfährt, findet sich im Kleinen auf der Straße wieder. In der Brunnenstraße kann man z. B. sehen, wie eine Sandwüste besiedelt wurde, wie die Ärmsten sich in ihrer Nähe ansiedelten, wie die Stadtbürger sie nutzten, um zu ihren Ausflugslokalen im Gesundbrunnen zu kommen.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich im Prenzlauer Berg zahlreiche Brauereien an. Eine der ersten waren die Brauerei Königstadt AG in der Saarbrücker Straße, heute ein genossenschaftlich organisiertes Gewerbezentrum, und die ehemalige Schultheiss-Brauerei AG, die heutige Kulturbrauerei an der Schönhauser Allee.
Die unterirdischen Bauwerke des Prenzlauer Berges sind ein Abbild der Geschichte Berlins seit 1850. Sie künden von der industriellen Revolution, der aufstrebenden Metropole mit ihrer Stadttechnik, der Arbeiterkultur, dem Terror der Nationalsozialisten, den wirtschaftlichen Verhältnissen in der DDR und der heutigen Kunst- und Kulturszene des Bezirkes. Führungen durch die "Unterwelt" des Prenzlauer Berges organisiert der Verein "Unter Berlin e. V."
Die Stadt war zum größten Teil zerstört. 80 Millionen Tonnen Trümmerschutt mussten beseitigt werden. Das Gleisnetz der Straßenbahn war schwer in Mitleidenschaft gezogen, 95 Prozent der Masten unbrauchbar und vier Straßenbahn-Betriebshöfe - Schöneberg, Kreuzberg, Spandau und Treptow, fast völlig vernichtet.
Entdecken Sie unseren Themenzimmern und kommen Sie geschichtsträchtigen Berliner Orten ganz nah.